Paschenburghoehlen
Helmut Olwig HGN/SBH (Bericht)
Gebiet: Wesergebirge
Hoehlen: Paschenburghoehle ,Verbruchsloch,Meumeckenloch,
Teilnehmer: Joerg W. Helmut Olwig (Verfasser), Joerg F. Salvatore Bologna
Am Sonntag den 21.07.2019 kurz vor 10.00 Uhr trafen wir uns auf dem Wanderparkplatz an der Paschenburg Bei eicht schwuelen 17 Grad war der Boden von den Regenfaellen des Vorabends noch gut feucht. Unser Tagesprogramm war die Kontrolle der Hoehlen rechts und links der Wolfsschlucht unterhalb der Paschenburg, sowie eine vom VDHK initiierte Muellsammelaktion vor und in den Hoehlen. Die Betretung des Naturschutzgebietes war zuvor beim Landkreis Schaumburg angemeldet worden. Nach dem Anschlazen stiegen wir auf der linken Seite der Paschenburg vom Wanderweg ueber eine Felsstufe in die Wolfsschlucht ab.
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Wolfsschlucht Abstieg zur Wolfsschlucht (Fotos: Salvatore Bologna) |
Schon nach kurzer Zeit zeigten sich die ersten Zivilisationsabfaelle in Form von Plastik und zerbrochenen Glasflaschen. In Hoehe des Meumeckenloches haeuften sich die Funde. Auch in der Durchgangshoehle wurden wir fuendig, wenn auch erstaunlicherweise nicht in der Menge. Salvatore und Joerg F. machten eine Foto dokumentation der Hoehle, waehrend Joerg W. die Hoehle mit den drei Eingaengen erkundete, da er zum ersten Mal in diesem Gebiet unterwegs war. Eingang zur Paschenburghoehle
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Paschenburghoehle Verbruchsloch (Fotos: Salvatore Bologna) |
Das Verbruchloch, welches sich nur 2m vom oberen Eingang des Meumeckenloch auf der anderen Seite der Kluftspalte befindet wurde nicht befahren. Hier fuehrte Joerg W. nur eine Eingangskontrolle durch und fotodokumentierte dieses. Unterhalb der Zugangsspalte zu diesen beiden Hoehlen gelang uns der groesste Fund des Tages. Ein ausrangierter Kinderfahrradsitz sowie 2 Drahtfederg estelle aus einem Sessel (o.Ae.). Zur Paschenburghoehle waren es rund 100 m, die im unwegsamen Gelaende und der Ausschau nach weiteren Muell aber nicht sehr schnell zurueckgelegt werden konnten. Vor dem Eingang der Paschenburghoehle sahen wir aus Ferne sich etwas bewegen. Erst als wir am Fuss der Geroellhalde ankamen sahen wir, dass sich vor dem Hoehleneingang Schafe aufhielten.
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Paschenburghoehle Verbruchsloch (Fotos: Salvatore Bologna) |
Wir verhielten uns still und wurden ebenfalls beobachtet.Erst als Salvatore ein Stueck der Geroellhalde hinauf stieg kam Bewegung auf und mit einem Male fluechtete die kleine, aus sechs Tieren bestehende Gruppe Wildschafe in einem Hoellentempo auf dem oberen Felsband oestlich am Meumeckenloch vorbei durch die Wolfsschlucht. Beeindruckt von der Trittsicherheit der Tiere raetselten wir, ob es sich um verwilderte Schafe oder sogar um Muffelwild handeln koennte.
An der Telegrafenmasthoehle
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Wolfsschlucht west- Ende An der Telegraphenmasthoehle (Fotos: Helmut Olwig) |
An der Geroellhalde unterhalb der Paschenburghoehle konnten wir nun ausgiebig der Muellsammelaktion hingeben. Hier, direkt unterhalb der Gaststaette und des Aussichtspunktes,war mit Abstand die groesste Ansammlung von Zivilisationsmuell zu finden. Neben einigem Plastikmuell und Bierdosen sowie einem Teil einer Dachrinne, war die Masse zerbrochenes Glas und Porzellan. Das Porzellan stammt wohl unbestreitbar aus den Bestaenden der Gaststaette, ebenso wie Glasbierkruege und Weinglaeser und muss schon vor laengerer Zeit entsorgt worden sein. Praktisch der gesamte Hang war und ist noch von oben bis unten mit Scherben uebersaet. Schnell waren unsere Schleifsaecke mit Muell gefuellt, so dass es nicht moeglich war unsere Aufgabe heute zu beenden. So konnten wir uns der Paschenburghoehle widmen.
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Verbruchsloch Verbruchsloch (Fotos: Salvatore Bologna) |
Der Eingangs und der Tageslichtbereich der hoch in der Felswand gelegenen Hoehle waren uebersaet mit Schafskoetteln. Die Tiere haben sich die Hoehle offenbar seit laengerer Zeit als sichere Heimstatt ausgesucht, sicht und witterungsgeschuetzt. Das hielt Salvatore und Joerg W. dennoch nicht davon ab, die Hoehle komplett zu befahren. Joerg F. und ich waehlten lieber einen schmalen Pfad auf dem Felsband und sahen uns den kleinen Hintereingang der Hoehle an.
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Telegraphenmasthoehle An der Telegraphenmasthoehle (Fotos: Helmut Olwig) |
An der Telegrafenmasthoehle einige Mitglieder haben die Hoehle erforscht
Erschreckend ist aber, dass sich die Tiere hier staendig der Gefahr aussetzen in eine der unzaehligen Glasscherben zu treten.Als naechstes stand das Zwergenloch, mehr unter dem Namen Telegrafenmasthoehle bekannt, auf dem Programm. Vollgepackt mit Muell machten wir uns auf die Suche nach der Blockueberdeckungshoehle, die sich in der Hangrutschmasse auf der bergabwaertsgewandten Seite der Wolfsschlucht befindet. Die Ausschau nach einer einzelnen Telefonleitung im dichtbelaubten Wald war jedoch viel schwieriger als gedacht. So dauerte es eine lange Zeit, bis wir die Leitung und den Telefonmasten faenden.
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Paschenburghoehle Eingang Kamerunschafe (Fotos: Salvatore Bologna) |
Der Mast ist in der Masse der Baeume im Wald praktisch unsichtbar.Salvatore hatte schnell seine Fotoausruestung parat und den Mundschutz angelegt um als erster in den flachen Hoehleneingang hineinrutschen zu koennen. Ein Mundschutz in dieser Hoehle ist ratsam, da die Hoehle gerne von Fuechsen aufgesucht wird und somit die Gefahr der Uebertragung des Fuchsbandwurms besteht. Helmut wollte aus naechster, jedoch zeigte sich, dass die Hoehle nichts fuer jemanden ist, der Probleme mit der Schulter hat. Verzicht ist hier besser, als den Rest des Tages mit Schmerzen umherzulaufen. So begaben sich dann Joerg W. und Joerg F. in die Hoehle. Es dauerte jedoch nur wenige Minuten, da war auch Joerg F. schon wieder aus der Hoehle heraus. Er berichtete, dass die Hoehle voller Fuchskot ist und es nicht wert ist sich der Gefahr einer Infizierung auszusetzen, abgesehen vom Ekelfaktor. Kurze Zeit spaeter erschienen auch Joerg w. und Salvatore wieder. Eine Befahrung der engeren Hoehlenteile ohne mit den Fuchskot in Beruehrung zu kommen waere unvermeidlich gewesen. Dieses wollte keiner in Kauf nehmen. Also machten wir uns auf, ein weiteres Loch zu finden, welches wir vier alle noch nicht kannten. Das Polypodiumvulgare-Loch ist ebenfalls eine kleine Blockueberdeckungshoehle, etwa 80m vom Zwergenloch entfernt. Auch hier schwaermten wir aus, jedoch gelang es uns nicht die 8 m lange Hoehle zu finden.
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Verbruchsloch Verbruchsloch (Fotos: Salvatore Bologna) |
So beschlossen wir unsere Muellsaecke zu schultern, noch einige heile Glas und Plastikflaschen einzusammeln und schliesslich hinter der auslaufenden Wolfsschlucht in der flacher werdenden Felswand wieder aufzusteigen.Einigermassen geschafft kamen wir gegen 14.00 Uhr, bei jetzt knapp 20 Grad, wieder am Parkplatz an. Nach dem umziehen betrachteten wir die Menge des Muells, den wir heute gesammelt hatten. Und dass konnte sich sehen lassen. Drei 30 l Saecke waren gefuellt und dazu der Kinderfahrradsitz und die Drahtfedergestelle, Helmut hatte sich im Vorfeld bereit erklaert den Muell zu entsorgen und bereute das jetzt ein wenig. Der Kofferraum war voll! Vor der Weiterfahrt zur Wilhelminahoehle sahen wir uns noch die Aussichtsterrasse und Joerg F. erkundigte sich beim Wirt, ob die Anwesenheit der Schafe bekannt ist und um welche Art es sich handel
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Teilnehmergruppe Muellsammelaktion (Fotos: Salvatore Bologna) |
Dieser Kontakt sollte sich fuer uns auszahlen. Der Wirt berichtete, dass es sich hier angeblich um verwilderte Kamerunschafe handelt, die vor einigen Jahren aus einer Haltung entkommen sein sollen. Wir erlaeuterten ihm, dass wir nicht nur zur Kontrolle der Hoehlen hier waren, sondern uns auch an der Muellsammel- aktion des VDHK beteiligen wollten. Er war erstaunt, welche Mengen von Muell unterhalb des Gasthauses in der Wolfsschlucht liegen und fand unsere Aktion toll. Zum Dank bot er uns an, den gesamten Muell in seinem Muellcontainer zu entsorgen. Dieses Angebot konnten wir, insbesondere Helmut, nicht ausschlagen. Kurzerhand war das Auto vorgefahren und der Inhalt des Kofferraums im Container entsorgt. Abschliessend lud uns der Wirt noch auf ein kuehles Getraenk ein. Nach der Pause fuhren wir weiter in Richtung Schaumburg um an der Wilhelminahoehle zumindest eine Verschlusskontrolle durchzufuehren. Aber alles Suchen half nichts. Trotz ueber eine halbe Stunde Hangauf und Hangablaufen konnten wir die Hoehle nicht finden. Da der Nachmittag schon weiter vorgerueckt war, beschlossen wir zum Auto zurueckzukehren und uns auf den Heimweg zu machen.
Vielen Dank an meine Mitstreiter und Glueck Auf!
Hildesheim. am 21.07.2019
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